Wehner, Maximilian
Maximilian Wehner
Lehrstuhl für deutsche Philologie, Ältere Abteilung
Am Hubland
Sprechstunde: nach Vereinbarung per E-Mail

Wissenschaftlicher Werdegang
seit 04/2021 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsche Philologie, Universität Würzburg |
10/2020–06/2021 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Philologie und Digitalität, Universität Würzburg |
09/2020–03/2021 | Vertretung der Assistentur des Lehrstuhls für deutsche Philologie, Universität Würzburg |
04/2019–08/2020 | Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für deutsche Philologie, Universität Würzburg |
03/2019–09/ 2020 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Wissenssysteme, Universität Würzburg |
10/2012–02/2019 | Studium des Lehramts an Gymnasien (Germanistik, Geographie, Erziehungswissenschaften), Universität Würzburg |
* 1993
Mitgliedschaften
– Arbeitskreis für Philologie und Digitalität, JMU Würzburg
– DHd Arbeitsgruppe OCR
– Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft
– Pleier-Vereinigung für kollaborative Mediävistik
– Redaktionsmitglied von Mediaevum.de
Dissertationsprojekt: Welten im Spiegel. Literarischer Raum in den 'Narrenschiffen' des 15. und 16. Jahrhunderts
Betreuung: Prof. Dr. Joachim Hamm (Würzburg), Prof. Dr. Thomas Baier (Würzburg), Prof. Dr. Brigitte Burrichter (Würzburg)
Sebastian Brants Narrenschiff gilt heute als einer der Scharnier- und Schlüsseltexte des Übergangs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. In einer Didaxe ex negativo entfaltet der Text das poetische Panorama einer Vielzahl menschlicher Narrheiten. Im Verlauf seiner 109 Kapitel strebt er so die Entfaltung spezifischer, anspruchsvoll verschränkter sowie höchst variant semantisierter Wissens- und Belehrungspotenziale an. Untersucht wird die Entwicklung dieser Potenziale in der frühen Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte des Werks zwischen 1495 und 1574 und damit über sprachliche, kulturelle wie auch werkintentionale Grenzen hinaus.
Besondere Beachtung findet in diesem Zusammenhang die literarische Kategorie des Raums. Die Arbeit reiht sich hier in jüngere Entwicklungen der mediävistischen Literaturwissenschaft ein, die unter dem Begriff des Spatial Turn zu fassen sind. Problematisiert wird im vorliegenden Kontext v. a. die bisher vorherrschende literaturwissenschaftliche Wahrnehmung des Raums als narrativ strukturiertem Phänomen. Erarbeitet werden deshalb analytische und methodische Konzepte zur Erfassung eines eben anderen Raums in einer didaktisch-wissensvermittelnden Dichtung.
Publikationen
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„Transformationen des narragonischen Raums. Zu Sebastian Brants Narrenschiff (1494) und den Übersetzungen seiner literarischen Raumstrukturen“, in: Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit/Early Modern Translation Cultures. [bei den Hrsg.]
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(mit Alyssa Steiner) „Rezension zu: Nikolaus Henkel: Sebastian Brant. Studien und Materialien zu einer Archäologie des Wissens um 1500, Berlin 2021“, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, N. F. 73,1 (2023), S. 97-100.
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(mit Dr. Christian Reul, Dr. Stefan Tomasek) „Handwritten Text Recognition und Word Movers Distance als Grundlagen der digitalen Edition ‚die Kindheit Jesu Konrads von Fußesbrunnen‘“, in: Michaela Geierhos (Hrsg.): DHd 2022. Kulturen des digitalen Gedächtnisses. Konferenzabstracts, Potsdam 2022, S. 134-138.
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(mit Florian Langhanki, Konstantin Baierer, Lena Hinrichsen, Dr. Christian Reul) „Flexibles Arbeiten mit OCR4all – Massenvolltextdigitalisierung von Drucken mithilfe von OCR-D und hochqualitative Transkription von Handschriften“, in: Michaela Geierhos (Hrsg.): DHd 2022. Kulturen des digitalen Gedächtnisses. Konferenzabstracts, Potsdam 2022, S. 381-384.
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(mit Dr. Christian Reul, Dr. Christoph Wick, Maximilian Nöth, Andreas Büttner, Dr. Uwe Springmann) „Mixed Model OCR Training on Historical Latin Script for Out-of-the-Box Recognition and Finetuning“, in: 6th International Workshop on Historical Document Imaging and Processing (2021).
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(mit Raphaëlle Jung, Florian Langhanki) „Narragonien digital. Den narren spiegel ich diß nenn“, in: bildungsgeschichte.de (Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, 2021).
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Anonymus: „Das narren schyeff“ (Nürnberg [Peter Wagner], 1.7.1494; GW5042), in: Narragonien digital. Digitale Textausgaben von europäischen ‚Narrenschiffen‘ des 15. Jahrhunderts, hrsg. von Brigitte Burrichter und Joachim Hamm, Würzburg (2020).
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(mit Christine Grundig, Raphaëlle Jung, Alyssa Steiner) „Forschung ab 2017 zum ‚Narrenschiff‘“, in: Narragonien digital. Digitale Textausgaben von europäischen ‚Narrenschiffen‘ des 15. Jahrhunderts, hrsg. von Brigitte Burrichter und Joachim Hamm, Würzburg (seit 2020).
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(mit Dr. Michael Dahnke, Florian Landes, Robert Nasarek, Dr. Christian Reul) „OCR4all – Eine semi-automatische Open-Source-Software für die OCR historischer Drucke“, in: Christof Schöch (Hrsg.): DHd 2020 Spielräume. Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation. Konferenzabstracts, Paderborn 2020, S. 43-45.
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„Texterkennungssoftware für historische Drucke“, in: KulturBetrieb 25,2 (2019), S. 42-43.
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(mit Dr. Christian Reul, Dennis Christ, Alexander Hartelt, Nico Balbach, Dr. Uwe Springmann, Dr. Christoph Wick, Christine Grundig, Andreas Büttner, Prof. Dr. Frank Puppe) „OCR4all – An Open-Source Tool Providing a (Semi-)Automatic OCR Workflow for Historical Printings“, in: Applied Sciences 9,22 (2019).
Vorträge (Auswahl)
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„Transformationen des narragonischen Raums. Zur Übersetzung der Raumstrukturen des Narrenschiffs Sebastian Brants (1494) im Narrenschyp (1497), in Jakob Lochers Stultifera navis (1497) und in Nikolaus Hönigers Welt Spiegel (1574)“, 4. Jahreskonferenz des SPP 2130 „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“, Göttingen, September 2022.
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„Crossing Geographical and Linguistic Borders: Sebastian Brant's Narrenschiff and Its Nuremberg Edition by Peter Wagner, 1494“, International Medieval Congress, Leeds, Juli 2022.
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(mit Lysander Büchli) „Raumkonzepte und Raumvorstellungen im Narrenschiff“, Mediävistisch-germanistisches Oberseminar der Universität Bayreuth, Mai und Juni 2022.
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„Welten im Spiegel. Literarischer Raum in den Narrenschiffen des 15. und 16. Jahrhundert“, MFN Graduiertentag, Würzburg, Juli 2021.
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„OCR und HTR: Grundlegende Methodik und geisteswissenschaftliche Anwendungspotenziale“, Mediävistisch-germanistisches Oberseminar, Würzburg, Juli 2020.
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„OCR4all – Eine Texterkennungssoftware für historische Drucke“, Jahrestagung des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V., Düsseldorf, November 2019.
Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2024: Der Stricker: Der Pfaffe Amis (Übung);
Sommersemester 2023: Pfaffe Konrad: Rolandslied (Übung);
Wintersemester 2022/23: Herzog Ernst (Übung);
Sommersemester 2022: Sebastian Brants Narrenschiff und seine Flugschriften der 1490er Jahre (Proseminar);
Wintersemester 2021/22: Raum in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Master-Forschungsseminar) und Heinrich von Veldeke: Eneasroman (Übung);
Sommersemester 2021: Basismodul Digitalisierung (Proseminar) und Pfaffe Lambrecht: Alexanderroman (Übung);
Wintersemester 2020/21: Nibelungenlied (Übung);
Sommersemester 2020: Basismodul Digitalisierung (Proseminar);
Wintersemester 2019/20: Einführung in die Informatik für Hörer aller Fakultäten (Grundlagenvorlesung);
seit Sommersemester 2019, jeweils im Wechsel: Hartmann von Aue: Iwein und Erec (Übung).