Intern
Institut für deutsche Philologie

Rückblick 2001 bis 2010

Prof. Dr. Helmut Pfotenhauer:
Neun Jahre Werkstattgespräche mit Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur


Im Jahr 2000 moderierte Günter Hess, der die Werkstattgespräche 1985 zusammen mit dem Universitätsbund und der Universitätsbibliothek ins Leben gerufen hatte, seine letzten beiden Lesungen bevor er in den Ruhestand trat. Zu Gast waren damals Durs Grünbein und – noch einmal – Peter Rühmkorf. Danach übernahmen Wolfgang Riedel und Helmut Pfotenhauer als Lehrstuhlinhaber die Federführung für diese Veranstaltungsreihe des Instituts für deutsche Philologie. Aufgrund der ständig steigenden Anforderungen im universitären Alltag erschien es nicht mehr praktikabel, alle Veranstaltungen in einer Hand zu belassen. Das Konzept wurde dahingehend geändert, daß tendenziell alle Professoren und Professorinnen der Germanistik als Moderatoren einbezogen wurden. Die Lesungen wurden zumeist vorbereitet und begleitet durch Lehrveranstaltungen zu den einzelnen Autoren, so daß öffentliche Präsentation und wissenschaftliche Auseinandersetzung miteinander in Verbindung traten.

Den Anfang machte Helmut Pfotenhauer mit der Moderation einer Lesung der in London lebenden Schriftstellerin Anne Duden. Es folgte Wolfgang Riedel, der den Autor und Chef des Hanser-Verlags Michael Krüger zu Gast hatte (2001). 2002 folgte unter der Leitung von Wolfgang Riedel der politisch-dokumentarische Schriftsteller Hans-Christoph Buch. Die nachmalige Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller wurde von der Gastprofessorin Elsbeth Dangel-Pelloquin aus Basel betreut. 2003 lud Helmut Pfotenhauer den in Dresden lebenden Lyriker und Romancier Marcel Beyer ein; es folgte als Moderator Peter-André Alt mit Georg Klein als Gast, dann der Wiener Roman-Autor und Essayist Robert Menasse (Moderation Helmut Pfotenhauer) sowie Andreas Maier, der von Johannes Schwitalla eingeführt wurde. 2004 war Hans-Ulrich Treichel der Gast von Peter-André Alt. 2005 konnte Robert Gernhardt dazu gewonnen werden, seine Lesung mit einer Ausstellung seiner Illustrationen der Lichtenbergschen Sudelbücher zu verbinden (Organisation Helmut Pfotenhauer). Robert Gernhardt war bereits 1993 und 1996 zu Gast und hatte im WS 2003/04 einen Beitrag zur Ringvorlesung des Instituts für deutsche Philologie über Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart geliefert. Gernhardt sprach damals über Peter Rühmkorf – ebenfalls ein mehrfacher Gast bei den Werkstattgesprächen. Die Lesung 2005 sollte leider Gernhardts letzte in Würzburg sein. 2006 folgte noch einmal Anne Duden, diesmal mit Texten über Bilder, und dann – erneut in einer Verbindung von Lesung und der Ausstellung von Graphiken und Zeichnungen – Christoph Meckel. Beide Veranstaltungen wurden von Helmut Pfotenhauer geleitet. Arnold Stadler, ehemals Germanist und Theologe, dann Verfasser von Erzählungen und Romanen, u.a. über Adalbert Stifter, folgte 2006 in einer von Wolfgang Riedel moderierten Lesung. 2007 las zunächst Peter Härtling aus seiner neuen Mozart-Biographie (Leitung Helmut Pfotenhauer) und dann die in Ungarn geborene und in Berlin lebende Roman-Autorin Terézia Mora (Leitung Wolfgang Riedel). Erneut war hierauf Andreas Maier zu Gast, diesmal vorgestellt von Roland Borgards. Horst Brunner präsentierte dann 2008 den in Amberg geborenen Erzähler, Publizisten, Essayisten, Satiriker und Sprachkritiker Eckhardt Henscheid, Wolfgang Riedel die Berliner Schriftstellerin und Journalistin Tanja Dückers. Mit Rüdiger Safranski folgte schließlich 2008 noch einer der namhaftesten deutschen Biographen, vorgestellt von Helmut Pfotenhauer. Den vorläufigen Abschluß bildete 2009 die von Roland Borgards geleitete Lesung von Patrick Roth, dem heute in den USA lebenden Schriftsteller und Filmregisseur.