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Lehrstuhl für deutsche Philologie, Ältere Abteilung

Hoder, Manuel

Manuel Hoder

Institut für deutsche Philologie
Lehrstuhl für deutsche Philologie, Ältere Abteilung
Am Hubland
97074 Würzburg
Room: 4 E 7

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Informationen für Studierende:

– Schreiben Sie mir für einen Sprechstunden-Termin bitte eine Mail.

– Den aktuellen Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten in der ÄDL finden Sie hier.


 

 

 

Wissenschaftlicher Werdegang

        seit 04/2023
Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für deutsche Philologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
        03/2023
Promotion im Fach Germanistik mit der Arbeit 'Wortgewandte Wappen. Inszenierungsformen des Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur' (Prädikat: summa cum laude)
        04/2021–03/2023

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Institut für deutsche Philologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl: Prof. Dr. Regina Toepfer)

        10/2019–03/2020

Lehrbeauftragter am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität Frankfurt am Main

        10/2016–09/2021

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik, TU Braunschweig 

        10/2010–09/2016

Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

         * 1989

 

Funktionen und Ämter

        seit 04/2022

Mittelbauvertretung am Institut für deutsche Philologie, JMU Würzburg

        seit 10/2021

Bibliograph des Bulletin Bibliographique der Internationalen Artusgesellschaft (https://bias.internationalarthuriansociety.com/)

        04/2017–07/2021

Redaktion der Zeitschrift Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung des Mediävistenverbandes e.V. [gemeinsam mit Wiebke Ohlendorf] 

Mitgliedschaften

– Deutsche Gesellschaft für Ästhetik

– Deutscher Germanistenverband

– Internationale Artusgesellschaft

– Mediävistenverband

– Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft

– Pleier-Vereinigung für kollaborative Medävistik

– Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft

 

Interessens- und Forschungsschwerpunkte

– Poetik und Rhetorik

– Mittelhochdeutsche Epik (bes. Artusroman)

– Produktionsästhetik (bes. Kompilieren)

– Kultursemiotik (bes. der Code der Heraldik)

– Antikerezeption und Antikenübersetzungen

– Intermedialität (historisch, systematisch)

 

Aktuelle Projekte

Dissertationsprojekt in Druckvorbereitung: 'Wortgewandte Wappen. Inszenierungsformen des Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur'

Wappen sind eine Quellengattung, deren Erforschung trotz ihrer komplexen Ästhetik lange Zeit auf historisch-biographische Zugriffe eingeengt gewesen ist. So wurden die unzähligen literarischen Wappenmotive der mhd. höfischen Literatur bislang, wenn überhaupt, stark unter Gesichtspunkten der Identifikation und Genealogie betrachtet. Als ästhetisch-poetische Artefakte beherbergen heraldische Zeichen durch ihre Intermedialität, Performanz und Narrativität jedoch ein Bedeutungspotential, das über die bloße Vermittlung personaler Identität hinausgeht.

Das Dissertationsprojekt beabsichtigt, dieses Potential ‚wortgewandter Wappen‘ durch einen kultursemiotisch-diskursanalytischen Ansatz sichtbar zu machen. Angestrebt ist eine kulturwissenschaftliche Öffnung der Heraldik im Bereich der höfischen Literatur und Kultur, komplementär zur bisher identifikatorisch-genealogisch ausgerichteten Forschung. In einem ersten Teil wird hierfür ein systematischer Überblick über poetische Redeweisen, Verweis- und Bedeutungszusammenhänge und diskursive Formationen des Heraldischen in der höfischen Literatur erarbeitet. Der zweite Teil widmet sich drei besonderen Texten und Poetiken des Heraldischen im 'Prosalancelot', in Konrads von Würzburg 'Turnier von Nantes' und in Ulrichs von Etzenbach 'Wilhalm von Wenden'.

Die Dissertation erscheint in der Reihe 'Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters' (MTU).

Interdisziplinäre Tagung: 'Wigalois in Text und Bild. Der Leidener Codex und seine Kontexte' (12.-14. Oktober 2023 in Schloss Herzberg in Herzberg am Harz)

1372 vollendete der Mönch Jan von Brunswick im Auftrag Albrechts II. von Braunschweig-Grubenhagen eine außergewöhnliche Handschrift des Wigalois Wirnts von Grafenberg (Leiden, Univ.-Bibl., LTK 537). Mit seinen 49 Miniaturen zählt der Leidener Codex nicht nur zu wenigen illustrierten arthurischen Handschriften im deutschsprachigen Raum, auch seine Entstehung im niederdeutschen und klösterlichen Raum ist bemerkenswert. Die kostbare Produktion der Miniaturen, ihre ikonographische Dichte und ihr ungewöhnlicher, an Bildstickereien angelehnter Stil wirft grundlegende Fragen nach der Konzeption des Codex auf.

Im Rahmen der interdisziplinären und internationalen Tagung werden Forschende aus der Literatur-, Geschichts- und Kunstwissenschaft v. a. über das regionalgeschichtliche Entstehungsumfeld, die philologischen Kontexte und die intermedialen Allianzen des Leidener Codex diskutieren.

Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

Ein Link zum Tagungsprogramm findet sich hier

Das Erscheinen des Tagungbandes ist für die Reihe 'Imagines Medii Aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung' geplant.

Editionsprojekt: Konrad von Würzburg: Das Turnier von Nantes

Unter den Werken Konrads von Würzburg, einem der produktivsten und vielseitigsten Dichter des 13. Jh., fristet das Turnier von Nantes nach wie vor ein Schattendasein. Der unikal im Hausbuch des Würzburger Protonotars Michael de Leone überlieferte Text berichtet von einem Rîchart aus Engellant, der als Anführer der tiuschen Schar gegen die geballte Stärke der welschen Gegnerschaft zu Felde zieht und als militärisch erfahrener und freigiebiger Turniersieger triumphiert. In der Forschung ist der Text hinsichtlich seiner möglichen Funktion als zeitpolitische Dichtung ebenso wie seiner Verortung in Konrads Werk hochgradig umstritten.

Angestrebt ist eine Neuedition samt erstmaliger Übersetzung. Die philologische Erschließung soll durch einen ausführlichen Kommentar begleitet werden, der den Text zeithistorisch und inhaltlich erläutert sowie entstehungsgeschichtlich, textsortenspezifisch, werkbezogen und ästhetisch-konzeptionell neu verortet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Monographie

Wortgewandte Wappen. Inszenierungsformen des Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur. Diss. Würzburg 2022. (551 S.) [in Vorb. für den Druck]

 

Aufsätze

9. Translatio loci. Intermediale Übersetzung von Raum in den Originalholzschnitten der Straßburger Caesar-Verdeutschung von Matthias Ringmann (Julius der erst Römisch Keiser, 1507/1508). Mit einer Liste der Holzschnitte im Anhang. In: Jörg Wesche, Regina Toepfer u. Peter Burschel (Hrsg.): Übersetzungsräume - Raumübersetzungen. [bei den Hrsg.]

8. Lieben, Dichten und Blasonieren. Zum Minneleich des Wilden Alexander. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 73/4 (2023), S. 383-410.

7. Text - Wappen - Bild. Ikonographie und Poetik des Heraldischen im Wigalois Wirnts von Grafenberg und im Bildprogramm der Leidener Handschrift. In: Cora Dietl, Christoph Schanze u. Friedrich Wolfzettel (Hgg.): Artusroman und Bildlichkeit. Berlin, New York 2023 (Schriften der Internationalen Artusgesellschaft 17), S. 71-119.

6. [gemeinsam mit Cora Dietl und Christoph Schanze] Artusroman und Bildlichkeit. Eine Skizze zur Einführung. In: Cora Dietl, Christoph Schanze u. Friedrich Wolfzettel (Hgg.): Artusroman und Bildlichkeit. Berlin, New York 2023 (Schriften der Internationalen Artusgesellschaft 17). S. IX-XXVII.

5. Das mediävistische Rezensionswesen im digitalen Zeitalter. In: Das Mittelalter 26/1 (2021), S. 243-253 [online]

4. Kompilation und Kreativität. Compilatio als produktionsästhetisches Verfahren im Spiegel mediävistischer Forschung. In: Volker Leppin (Hg.): Schaffen und Nachahmen. Kreative Prozesse im Mittelalter. Berlin, New York 2021 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte 16), S. 9-25.

3. Kompilation - Selbstautorisierung - Epigonalität. Zum poetologischen Programm der Krone Heinrichs von dem Türlin. In: Cora Dietl, Christoph Schanze u. Friedrich Wolfzettel (Hgg.): Jenseits der Epigonalität. Selbst- und Fremdbewertungen im Artusroman und in der Artusforschung. Berlin, New York 2020 (Schriften der Internationalen Artusgesellschaft 15), S. 105-139

2. Heterotopien des Feierns. Das Schlussfest in den Artusromanen des Pleiers. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 142/1 (2020), S. 53-78.

1. Kanonische Adaptation. Beschreibungen von Ding und Figur in Heinrichs von Veldeke Eneasroman. In: Regina Toepfer (Hg.): Klassiker des Mittelalters. Hildesheim, Zürich, New York 2019 (Spolia Berolinensia 38), S. 83-115 [online]

 

Rezensionen

4. Birgit Zacke u. a. (Hgg.): Text und Textur. WeiterDichten und AndersErzählen im Mittelalter (BmE Themenheft 5). In: Das Mittelalter 26/1 (2021), S. 284-286 [online]

3. Rachel Raumann: Kompilation und Narration. Ulrich Füetrers Buch der Abenteuer als epische Literatur-Geschichte. In: Arbitrium 38/2 (2020), S. 153-157.

2. Lena Oetjens: Amicus und Amelius im europäischen Mittelalter. Erzählen von Freundschaft im Kontext der Roland-Tradition. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 149/1 (2020), S. 99-104.

1. Torsten Hiltmann, Laurent Hablot (Hgg.): Heraldic Artists and Painters in the Middle Ages and Early Modern Times. In: Das Mittelalter 23/2 (2018), S. 458-460.

 

 

Vorträge (Auswahl)

2024

[upcoming:] Der Anfang von Konrads von Würzburg Turnier von Nantes (Karlsruher Mediävistisches Kolloquium, Kloster Lichtenthal)

Zeitgeschichte, Überlieferung und Textsortentradition. Zugänge zum Turnier von Nantes Konrads von Würzburg (Gastvortrag im Mediävisten Oberseminar Braunschweig, zusammen mit Gastseminar bei Martin S. Hammer)

2023

[gemeinsam mit Nadine Jäger] Erzählen als Autogenese. Wiederholungsstrukturen im Orendel (Mediävistisches Oberseminar Würzburg)

Matthias Lexer und die Gründungszeit des Instituts für deutsche Philologie (Tag der offenen Tür anlässlich des 150. Institutsjubiläums, Würzburg)

Zu einer Bildgrammatik der Leidener Wigalois-Handschrift (Wigalois in Text und Bild, Schloss Herzberg)

Wortgewandte Wappen. Fünf Thesen zur literarischen Heraldik in der mittelalterlichen Literatur (Internationales Mediävistisches Kolloquium, Frauenchiemsee)

Locating Love. The meadow in Pleier’s Meleranz (International Medieval Congress, University of Leeds)

[…] ein iedlich gezüng/ vnd sprach iren eignen lauff. Übersetzungsreflexion und intermediales Übersetzen in Matthias Ringmanns Caesar-Verdeutschung (Straßburg 1507/1508) (Gastvorlesung an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.)

2022

Rad und Runde. Ambivalenz und Vereindeutigung in der Eingangsminiatur der Leidener Wigalois-Handschrift (27. Germanistentag: ‚Mehrdeutigkeiten‘, Universität Paderborn)

Translatio loci. Aneignungsstrategien des Raums in Matthias Ringmanns Erstübersetzung der Werke Caesars (Julius der erst Römisch Keiser, 1507/08) (Übersetzungsräume – Raumübersetzungen. 4. Jahreskonferenz des SPP 2130: ‚Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit‘, Universität Göttingen)

Arthurische Kompilationspoetiken. Jüngerer Titurel, Rappoltsteiner Parzival, Das Buch der Abenteuer (Workshop 'Kompilationen - Sammlungen - Exzerpte' des Graduiertenkollegs 2196 'Dokument - Text - Edition', Bergische Universität Wuppertal)

2021

ane wâfen und ane gewant wirt daz herze dicke erkant. Diskursivierungsformen des Literarisch-Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur (Mediävistisches Oberseminar, JLU Gießen)

Zur Symbolordnung des Rittertums in Johannes Rothes 'Ritterspiegel' (XVII. Altgermanistisches Colloquium am Hesselberg)

Text - Wappen - Bild. Erzähl- und Denkformen des Heraldischen in der mittelalterlichen Literatur (Graduiertentag des Kollegs 'Mittelalter und Frühe Neuzeit', JMU Würzburg)

The language of blazon. Literary heraldry in Medieval German Literature (1150–1350) (MLA Annual Convention, Toronto)

2020

Spalten und Fügen. Elemente einer heraldischen Poetik des Prosa-Lancelot (Mediävistisches Oberseminar, TU Braunschweig)

2019

Hinter dem Schema. Zeitästhetiken in der sog. Spielmannsepik (OrendelHerzog Ernst B) (Germanistentag 2019, Universität des Saarlandes, Saarbrücken) [gemeinsam mit Nadine Lordick] 

Alls in ain summ zu pringen. Ulrich Füetrers Buch der Abenteuer (Ringvorlesung 'Klassiker der Frühen Neuzeit', TU Braunschweig)

Poetik der Kompilation. Nachahmung und Kreativität in den Artusromanen des Pleiers (Kreative Prozesse im Mittelalter. 18. Symposion des Mediävistenverbandes, Eberhard Karls Universität Tübingen)

Riesen auf den Schultern von Zwergen. Strategien der Selbstautorisierung in der Krone Heinrichs von dem Türlin (Erntezeit? Der Umgang mit Epigonalität im Artusroman und in der Artusforschung. Tagung der dt.-öst. Sektion der Internationalen Artusgesellschaft, Schloss Rauischholzhausen bei Marburg)

2018

Julius Cesar binn ich genant, Durch sundre manheit weit bekant. Rezeptionslenkung in Matthias Ringmanns Straßburger Caesar-Übersetzungen (1507/08) (Antiken- und Ovidrezeption in Mittelalter und Früher Neuzeit, TU Braunschweig)

Aesthetics and poetics of literary heraldry in Medieval German literature (New Directions in Medieval German Studies, Trinity College, University of Cambridge)

Spielregeln des Feierns. Die Festszenen beim Pleier (Interdisziplinäres Kolloquium der Universitäten Bamberg, Bayreuth, Gießen, Chemnitz, Karlsruhe und Braunschweig 2017, Otto-Friedrich-Universität Bamberg)

2017

Wappen beim Wort nehmen. Narrative Dimensionen des Heraldischen im Garel von dem blühenden Tal des Pleiers (XIV. Altgermanistisches Colloquium am Hesselberg)

Ästhetik der Beschleunigung. Die Verzeitlichung der Zeit in Daniel Kehlmanns Mahlers Zeit (Vortragsreihe 'Wissenschaft und Populärkultur', TU Braunschweig)

 

Lehrveranstaltungen seit dem WS 2016/17 (Braunschweig, Frankfurt, Würzburg)

– Caesar und Kaiser: Historische Herrschergestalten in der mittelalterlichen Literatur (Aufbauseminar: WS 22/23)

– Der Welsche Gast Thomasins von Zerklaere (Übung: SS 21)

– Deutschsprachige Alexanderdichtung des Mittelalters (Aufbauseminar: WS 23/24)

– Die Dietrichepik im Spiegel ihrer sprachlichen Überlieferung (Aufbauseminar: WS 18/19)

– Die historischen Sprachstufen des Deutschen (Proseminar: SS 17, SS 18, 2x SS 19, WS 19/20, 2x SS 20, 1x WS 20/21, 1x SS 21)

– Einführung in das Mittelhochdeutsche (Übung: SS 21, 2x SS 22, WS 22/23, 2x SS 23)

– Heinrich von Veldeke - Eneasroman (Proseminar: WS 16/17)

– Liebe, Rittertum und Glaube im deutschsprachigen Antikenroman (Hauptseminar: WS 23/24)

– Text - Bild - Klang. Intermedialität in Mittelalter und Früher Neuzeit (Aufbauseminar: SS 23)

– Konrad von Würzburg: Kleinere Werke (Aufbauseminar: WS 21/22)

– Mittelalterliche Poetiken (Aufbauseminar: WS 19/20)

– Pleier: Garel von dem blühenden Tal (Übung: SS 22)

– Sangspruchdichtung (Proseminar: WS 17/18)

– Wirnt von Grafenberg - Wigalois (Proseminar: WS 20/21)