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  • Foto: Rudi Merkl
Lehrstuhl für deutsche Philologie, Ältere Abteilung

Frankfurt im Mittelalter

Auf den Spuren des Passionsspiels von 1492

Ein historischer Stadtrundgang zum Herunterladen

Heute ist Frankfurt vor allem durch seine Bankentürme, den Römer und die Buchmesse bekannt. Im späten Mittelalter gab es eine Attraktion ganz anderer Art: Ähnlich wie heute in Oberammergau wurde rund alle sieben Jahre die Leidensgeschichte Christi aufgeführt – gleichzeitig als öffentliches Theaterstück und religiöses Ereignis. Zahlreiche Kunstdenkmäler und historische Stätten zeugen noch immer von der vormodernen Spieltradition und den Aufführungen, an denen sich die ganze Stadt beteiligte.

Wir erzählen von der spätmittelalterlichen Passionsfrömmigkeit und ihrer negativen Kehrseite, einem ausgeprägten Antijudaismus.

Auf unserem Stadtrundgang hören Sie an zwölf Stationen von Gewalt, Verrat und Hinrichtung, aber auch von Tanz, Prozessionen und Wundertaten.

Wir laden Sie ein zu einer mittelalterlichen Spurensuche zwischen den modernen Glasbauten. Folgen Sie uns in die Stadt Frankfurt – ins Jahr 1492.

Die App kann kostenlos in allen gängigen App Stores heruntergeladen werden (Stichworte: Frankfurt; Mittelalter; Passionsspiel).

 

Die zwölf Stationen des Stadtrundgangs

1. Einführung: Passionsspiele im mittelalterlichen Frankfurt

2. Nikolaikirche: Die Ratsherrn und das Letzte Abendmahl

3. Römer: Verrat des Judas

4. Karmeliterkloster: Die Geißelung Jesu

5. Weißfrauenkloster: Der Tanz Maria Magdalenas und der Nonnen

6. Judengasse: Juden im Ghetto und im Passionsspiel

7. Dom: Der Lanzenstich des Longinus

8. Alte Synagoge: Josef mit dem Judenhut

9. Briggegiggel: Die Verleumdung des Petrus

10. Alte Brücke: Judenschandbild

11. Affentor: Das Glaubensbekenntnis des Muslim

12. Galgentor: Der gewaltsame Tod Jesu

Der Rundgang dauert ca. zwei Stunden. Es können wahlweise auch nur einzelne Stationen besucht werden. Sobald Sie sich einer Station nähern, meldet sich die App.

 

Lehrprojekt

Entwickelt wurde das Konzept 2012–2014 in einem Lehrprojekt der Goethe-Universität Frankfurt unter der Leitung von Stephanie Dreyfürst und Regina Toepfer.

Finanziert wurde das Projekt durch die Dr. Marschner Stiftung, Microsoft sowie die Förderfonds Lehre und Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt. Unterstützt wurde es weiterhin durch das Städel Museum, das Jüdische Museum Frankfurt, das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, das Dommuseum Frankfurt sowie die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg.

Die Inhalte wurden 2025 am Lehrstuhl für deutsche Philologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg durch Franziska Schulte zu Actionbound transferiert und mit zusätzlichem Material neu verfügbar gemacht.

 

Publikationen und Presse