Deutsch Intern
    Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte

    Goytisolo

     

             Webbasierte Präsentation textgenetischer Zusammenhänge anhand  von Juan Goytisolos Pasajes después de la batalla

    Gegenstand des Projekts ist der Roman Pasajes después de la batalla des spanischen Autors Juan Goytisolo. Ziel ist es, die Textgenese bestimmter Kapitel nachzuvollziehen. Für manche dieser Kapitel benutzte der Autor Zeitungsartikel als Vorlage, welche grundlegende Teile dieses Projektes sind.

    Für das Projekt bearbeite ich die beiden Kapitel Sólo para los listos und Nostradamus. Die Entstehung des ersten ist äußerst komplex: Der Ursprung ist ein englischer Aufsatz von Walter Sullivan aus der New York Times. Diesen verarbeitete Goytisolo in einem eigenen Essay, zu dem es zwei Entwürfe und eine fertige handgeschriebene Version gibt. Letztere schickte er an die Zeitung El País, in der der Artikel am 15. Dezember 1981 unter dem Titel Telediario 1984 erschien. Diesen  Artikel verarbeitete er schließlich in seinem Roman, wobei  er ihn auf fünf Kapitel aufteilt. Für das erwähnte Kapitel Sólo para los listos existiert nur ein einziger Entwurf.

    Für das Kapitel Nostradamus existieren außer dem Abschnitt des Artikels sieben Entwürfe. Vier davon sind vor dem Artikel entstanden, die letzten drei danach.

    Man kann daran erkennen, wie komplex die Entstehungsgeschichte eines Romans sein kann. Diese lässt sich in digitaler Form sehr gut darstellen.

    Zuerst soll ein Scan des Artikels, der in die verschiedenen Kapitel eingeteilt ist, einen Überblick darüber geben, welcher Teil mit welchem Kapitel korreliert und mittels einer Animation die Entwicklungsstadien angezeigt werden.

    Um die textgenetischen Zusammenhänge zwischen dem Artikel und dem fertigen Roman herzustellen, soll man die verschiedenen Stadien nebeneinander vergleichen können. Da sich v.a. im Kapitel Sólo para los listos immer bestimmte Abschnitte verändern oder auch verschoben werden, sollen diese farbig markiert werden, um so die Entwicklung schnell und besser nachvollziehen zu können. Man soll bis zu drei Textabschnitte nebeneinander vergleichen können. Wo es nötig ist, soll auch das Faksimile angezeigt werden können, jedoch ist es meist sinnvoller, nur mit den Transkriptionen zu arbeiten. Grundlage dafür ist die Kodierung der Texte in TEI mithilfe des Oxygen XML-Editors. Mit XSLT werden dann später die XML-Dateien in HTML umgewandelt, der dann im Browser dargestellt werden kann.

    Es handelt sich hierbei um ein Kooperationsprojekt mit der Universität Bern unter Leitung von Prof. Bénédicte Vauthier.

     

    Jenny Poser

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